Montag, 26. Dezember 2016

Alleinerziehend und doch Famile

Als ich klein war, war meine Familie sehr begrenzt.
Meine Eltern haben beide keine Geschwister.
Das heißt es gab meine beiden Omas, meine beiden Opas, meine Eltern, meinen Adoptivbruder und mich.
Keine Tanten, Onkel,Cousins und Cousinen.
Wir sind also wahrlich keine sehr große Familie, wie ihr sehen könnt!

Als ich 21 Jahre alt war veränderte sich dies von einem Tag auf den anderen.
Die, die mir schon länger folgen erinnern sich sicherlich noch daran, dass ich meine leiblichen Eltern, besser gesagt meine leibliche Mama gesucht habe.
Ich wurde auch fündig.
Plötzlich hatte ich insgesamt 7 Halbgeschwister und einen Adoptivbruder, zwei Mamas, zwei Papas, mehrere Onkeln, Tanten, 4 Omas und 4 Opas.
Ich habe heute nur noch zu meiner großen Schwester Kontakt (von der leiblichen Seite her)
Leider nicht so, wie ich es gerne hätte. Aber klar, jeder hat sein eigenes Leben und ich glaube ich habe da viel mehr Emotionen, als sie. Denn eine große Schwester war schon immer mein Traum.
Manche dieser Leute kenne ich bis heute noch nicht persönlich und diese ganze Situation war echt schön, gleichzeitig aber auch überfordernd.

Jetzt in der Weihnachtszeit wird man ja doch nachdenklich.
Denn nun habe ich meine eigene Familie.
Es gibt immer noch meine beiden Omas, meinen Adoptivbruder und meine Adoptiveltern.
Und da ist auch noch dieses kleine Wesen.
Meine andere Herzhälfte.
Mein Fleisch und Blut.
Aber dieser kleine Mensch hat auch noch eine Familie.
Diese Seite sind seine zwei Geschwister, die er väterlicherseits hat.
Sein Papa ist da auch ein sehr wichtiger Teil.
Mir ist es sehr wichtig einen guten Kontakt zu ihm zu haben.
Wir gingen durch Höhen und Tiefen.
Wir haben uns geliebt, gehasst, enttäuscht, sauer gemacht.
Nun sind wir auf einer guten Basis angekommen.
Er kommt uns besuchen, wenn es Marlon nicht gut geht.
Wir vertrauen uns Sachen an.
Reden über wichtige Dinge, die unseren Sohn betreffen.
Das ist so kostbar.
Auch wenn Marlons Papa nicht mehr zu meiner engen Familie mehr dazu gehört, gehört er auf jeden Fall zu Marlon und ja irgendwie somit auch wieder zu mir.
Wir meistern das alle ganz gut, denke ich.
Denn was wir endlich verstanden haben ist, dass die Paarebene eine völlig andere ist, aber auf Elternebene sind wir immer verbunden.
Durch das kostbarste Geschenk dieser Welt, nämlich unser kleines Wunder namens Marlon.




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